EU-Kommission: Fast 2 Milliarden Euro für den digitalen Wandel in Europa

 

29.11.2021: Die EU-Kommission hat drei Arbeitsprogramme für das Programm Digitales Europa mit einem Budget von insgesamt 1,98 Mrd. Euro angenommen. Davon sind 1,38 Mrd. Euro unter anderem für Investitionen in künstliche Intelligenz, Cloud und Datenräume, Quantenkommunikation und digitale Kompetenzen vorgesehen. Für Cybersicherheit stehen 269 Mio. Euro und 329 Mio. Euro für das Netz europäischer Zentren für digitale Innovation bereit. „Unser Ziel ist, dass alle in Europa – Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Verwaltungen – von marktreifen technologischen Lösungen profitieren können“, sagte die Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager. Die ersten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen werden Ende November veröffentlicht.

Diese erste Reihe von Arbeitsprogrammen sieht strategische Investitionen vor, die entscheidend für die Verwirklichung der Ziele der Kommission mit Blick Europas Digitale Dekade sein werden.

 

Das Hauptarbeitsprogramm für das Programm Digitales Europa umfasst u. a. folgende Investitionen:

  • Einrichtung gemeinsamer Datenräume (z. B. Datenräume für Fertigung, Mobilität und Finanzen), die den Unternehmen – auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und neugegründeten Unternehmen (Startups) – sowie dem öffentlichen Sektor den grenzüberschreitenden Datenaustausch erleichtern, sowie eines Zusammenschlusses von Cloud-to-Edge-Infrastrukturen und -Diensten, d. h. eines Rückgrats aus digitalen Lösungen, die einen sicheren Datenverkehr garantieren;
  • Aufbau von Erprobungs- und Versuchseinrichtungen für KI-gestützte Lösungen zur Steigerung des Einsatzes vertrauenswürdiger KI (auch durch KMU und Startups), um wichtige gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel und nachhaltige Gesundheitsversorgung zu bewältigen (z. B. Einrichtung von KI-Erprobungsanlagen für das Gesundheitswesen und intelligente Städte und Gemeinschaften);
  • Aufbau einer sicheren Quantenkommunikationsinfrastruktur für die EU (EuroQCI), die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe bieten wird;
  • Einrichtung und Durchführung von Masterstudiengängen zu wichtigen fortgeschrittenen digitalen Technologien, um den Erwerb digitaler Kompetenzen in Europa zu fördern, darunter auch Kurzlehrgänge für KMU zum Thema Digitales – wie in der Kompetenzagenda von 2020 und in der KMU-Strategie angekündigt;
  • Aufbau, Betrieb, Weiterentwicklung und ständige Pflege digitaler Dienste, die eine grenzübergreifende Interoperabilität von Lösungen fördern, um die öffentlichen Verwaltungen zu unterstützen (z. B. in Bezug auf die europäische digitale Identität).

 

Das Arbeitsprogramm zur Cybersicherheit umfasst Investitionen in den Aufbau fortgeschrittener Ausrüstungen, Werkzeuge und Dateninfrastrukturen im Bereich der Cybersicherheit. Es wird die Entwicklung und optimale Nutzung der Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Cybersicherheit finanzieren, den Austausch bewährter Verfahren fördern und die breite Einführung modernster Cybersicherheitslösungen in der gesamten europäischen Wirtschaft ermöglichen.

 

Zur Verwirklichung seiner Ziele sieht das Programm Digitales Europa vor, dass ein Netz europäischer Zentren für digitale Innovation geschaffen wird, das privaten und öffentlichen Einrichtungen in ganz Europa – darunter auch nationalen, regionalen bzw. lokalen Behörden – das Erproben neuer Technik ermöglichen und Unterstützung beim digitalen Wandel leisten wird. Die europäischen Zentren für digitale Innovation werden ein wichtiges Instrument in der EU-Politik sein, insbesondere in der Industriepolitik und in der Politik für kleine und mittlere Unternehmen und Startups, denn sie werden die Unternehmen wie auch den öffentlichen Sektor beim zweifachen, nämlich ökologischen und digitalen Wandel unterstützen. Die Pressemitteilung der Kommission zum Thema finden Sie hier.

 

Quelle: EU-Kommission

Ihr persönlicher Kontakt Steffen Müller
Telefon: 0895116-3172
E-mail schreiben